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Gedanken zu Gott und der Welt, Erlebnisse aus dem Alltag einer Ordensfrau - die Olper Franziskanerin Schwester Katharina startet mit Gebeten und Texten um 6 Uhr in den Morgen.

Morgenimpuls DOMRADIO.DE

    • Religion & Spirituality

Gedanken zu Gott und der Welt, Erlebnisse aus dem Alltag einer Ordensfrau - die Olper Franziskanerin Schwester Katharina startet mit Gebeten und Texten um 6 Uhr in den Morgen.

    "Mut zum Glauben"

    "Mut zum Glauben"

    Im benachbarten Pastoralverbund gibt es vor Pfingsten eine geistliche Woche mit vielen verschiedenen Angeboten. Da gibt es Morgenlobfeiern, musikalische Andachten, geistliche Abendstunden, Taizégebete, ökumenische Gottesdienste, Maiandachten und Eucharistiefeiern. Und die Woche endet mit dem festlichen Pfingsthochamt am Pfingstsonntag. Es ist also eine bunte Vielfalt von Möglichkeiten, um sich zu treffen, Leben und Glauben zu teilen, neue und alte Gottesdienstformen zu nutzen, die dem einen sehr zusagen, der anderen eher weniger."Mut zum Glauben" ist die Überschrift über der Woche. Selbst und ganz persönlich an Gott zu glauben, mein Leben und meinen Weg auf Gott zu setzen, ist schon ein Entschluss, der konsequent gelebt, nicht so ohne ist. Kann ich in Freude und Leid, in Jubel und Trauer, in schwierigen und glücklichen Lebensphasen ganz auf diesen Gott vertrauen, der in Jesus gesagt hat, dass er alle unsere Wege mitgeht und uns durch Täler und auf Höhen nicht verlässt? Aber die zweite Überschrift, am Ende der Woche heißt dann aus dem ersten Petrusbrief: "Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der nach der Hoffnung fragt, die euch erfüllt". Das ist noch einmal eine ganz andere Zumutung. Da wird deutlich, dass christliches Leben nie privat ist, sondern immer eine gesellschaftliche Relevanz hat.Und wenn die Vielen, die von ihrer Hoffnung reden und ihr Ausdruck geben können, Mut zum Glauben haben und ihn auch nicht verstecken, dann wird das Leben in der Gemeinde, im Dorf, in der Stadt anders und neu und begeisternd. Dann weht ein neuer Wind, dann stürmt er in Ecken und Verstecke und pustet den grauen Staub des Vergangenen weg und lässt den Glanz aufscheinen, der von Gott kommt der das Leben will.Und was mir an der Woche noch gut gefällt: Dreimal gibt es eine Einladung zum anschließenden Zusammenbleiben. Einmal zum Frühstück, dann zum typisch deutschen Kaffeeklatsch am Nachmittag und am Pfingstsonntag dann zum Gemeindefrühschoppen. Herrlich!

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    Luftkurort für die Kirche

    Luftkurort für die Kirche

    In diesen Tagen vor Pfingsten beten manche Leute die Novene, die neuntägige Andacht um das Kommen und Wirken des Heiligen Geistes. Ich bete in den Tagen sehr gern die Pfingstsequenz aus dem Gotteslob. Die Version, die im vorigen Gotteslob war, ist im Rhythmus aller Gregorianischen Gesänge in einer fließenden Taktung – ernst und getragen. Als wir es jetzt mit dem Konvent singen wollten, fiel mir erst auf, dass die Sequenz jetzt im Dreivierteltakt angegeben ist. Ich habe schallend gelacht bei der Vorstellung, die ernsthafte Bitte um Gottes Geist im Walzertakt zu singen. Aber dann: wieso eigentlich nicht? Wenn ich so unseren gesellschaftlichen und kirchlichen Diskurs im Moment anschaue, ist alles irgendwie schwer und mühsam: unzählige Sitzungen und Arbeitsgruppen, jahrelang wird an Positionspapieren und Aktionsplänen gearbeitet, die am Ende kaum jemand liest und noch weniger beachtet, weil sie längst überholt und am jetzigen Thema vorbei sind.Da hilft doch so ein fröhlich gesungener und noch viel besser, getanzter Hymnus mal echt weiter. Vielleicht ist die Bitte um die Gaben des Geistes immer so zaghaft, weil wir ein bisschen ahnen, dass da zusammen mit Gottes Geist etwas gehen könnte. Früher habe ich immer gelacht, wenn ich das Wort "Luftkurort" als Beinamen für eine Stadt gelesene haben. Aber Kur, curare heißt: sorge tragen für…, also kuriert werden können. Und ein Luftkurort ist dann der Ort, der saubere Luft hat, der den Atem beruhigt. So könnte also Pfingsten der Luftkurort für die Kirche sein: der für die Kirche Sorge trägt, der für frische, gesunde Luft sorgt, der den inneren Atem der Seele vertieft und die Hetzjagd nach neuen Ideen und Programmen ein bisschen beruhigt und ein getanzter Pfingsthymnus für die Heiterkeit des Herzens sorgt.

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    "Selig, die Frieden stiften!"

    "Selig, die Frieden stiften!"

    Es gibt viele Wallfahrtsorte, die sehr bekannt sind und zu denen viele Menschen wallfahren: Kevelaer und Altötting, nach Vierzehnheiligen oder zum Kölner Dom. Aber es gibt sehr kleine Orte, die nur im Umkreis bekannt sind und nur ein- oder zweimal im Jahr richtig viel besucht werden. Einer dieser Orte ist das Klüschen Hagis im Eichsfeld, wo auch in diesem Jahr wieder am Himmelfahrtstag die Männerwallfahrt stattgefunden hat. Die Männerwallfahrt in diesem Jahr greift das aktuelle Bedürfnis nach Frieden in einer zunehmend unruhigen Welt auf. Die Menschen erleben Unfrieden in verschiedenen Bereichen ihres Lebens, sei es in der Arbeit, in der Nachbarschaft oder im familiären Umfeld. Das Motto "Selig, die Frieden stiften!" will Mut machen, den Frieden im persönlichen Umfeld zu suchen und zu leben in der Hoffnung auf einen von Gott geschenkten Frieden.1956 nämlich, als sich immer mehr herausgestellt hat, dass sich die Teilung unseres Landes verfestigen würde und der Sozialismus immer kirchenfeindlicher geworden ist, haben einige mutige Männer diese Wallfahrt ins Leben gerufen. Und sie wurde der jährliche Höhepunkt für oft mehr als 20.000 Männer und Jugendliche. Gemeinsam als Christen in einem feindlich gesinnten Umfeld zusammenstehen, Gottesdienst feiern und sich im Glauben stärken lassen, war eine starke Botschaft. Die Themen der Wallfahrten über diese 68 Jahre hin lassen deutlich spüren, was gerade gesellschaftlich relevant war: 1957 "Ihr sollt meine Zeugen sein", 1962, nach dem Bau der Mauer "Löscht den Geist nicht aus", 1972 nach der Unterzeichnung der Schlussakte von Helsinki "Christen verantworten gemeinsam", 1989, als die politische Situation in der DDR im schwieriger wurde "Die Freude am Herrn ist unsere Stärke", 1990, im Jahr des großen Umbruchs in Deutschland "Preiset Gott, den Herrn, zu jeder Zeit", um nur einige zu nennen.Einer der wichtigen Aspekte auf dieser Wallfahrt ist immer die Predigt des jeweiligen Bischofs: Es geht immer um die politische und gesellschaftliche Situation im Land, Missstände werden benannt und Ermutigungen für das Leben aus dem Glauben im Alltag gegeben. Das war zu Zeiten der DDR-Diktatur überlebensnotwendig, damit die Christen mutig und gestärkt weitergehen konnten. Interessanterweise ist die Wallfahrt nie verboten worden. Das haben die Staatsverantwortlichen nicht gewagt. Vielen Männern ist bei vielen Wallfahrten deutlich geworden, dass Christsein immer eine politische Dimension hat: um Gottes Willen für die Menschen da sein, auch wenn es unbequem und gefährlich ist. Der gesellschaftliche Aspekt des Evangeliums wurde für viele Menschen hier erst richtig deutlich. In diesem Jahr hieß das Leitwort also "Selig, die Frieden stiften!". Das ist doch ein gutes Wort auch in Ihren und meinen Tag heute.

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    Brückentage

    Brückentage

    Donnerstagsfeiertage in Deutschland sind sehr beliebt, weil sich mit einem Urlaubstag daran gehängt und dem Wochenende vier freie Tage ergeben. Solche Tage zwischen Feiertag und Wochenende heißen Brückentage und diese Formulierung ist interessant. Rein bedeutungstechnisch heißen sie so, weil dieser Freitag heute eine Brücke baut zwischen dem Feiertag Christi Himmelfahrt und dem Wochenende. Wie füllen Sie Ihren Brückentag? Ausschlafen, ohne Stress zusammen frühstücken, einen Kurzurlaub machen oder Freunde, Familie besuchen? Oder den Garten auf Vordermann bringen und zu Hause Sachen erledigen, die immer liegenbleiben. Oder, oder, oder. Es gibt so viele Möglichkeiten. Eine Formulierung, die ich dieser Tage gehört habe, gefällt mir da sehr gut. Es hieß: Bringen wir doch nicht nur den Garten, sondern auch unsere Kirche mal wieder auf Vordermann, auf Vorderfrau. Die Redewendung an sich bedeutet, etwas wieder in Ordnung bringen, aufräumen, einen Ursprungszustand wiederherstellen. Eigentlich kommt diese Formulierung aus dem Militär. Bei Appellen oder Paraden sind die Soldaten in so geraden Reihen aufgestellt, dass man durch die Reihen hindurchgehen kann. Das kann nur passieren, weil sie die hinteren Reihen genau am Vordermann orientieren.Ich denke nicht, dass wir als Christinnen und Christen parademäßig marschieren müssen. Aber sich orientieren an Vordermann und Vorderfrau ist nicht so schlecht. Zunächst auf Jesus Christus zu schauen und ihm nachzufolgen, ist der Anfangsauftrag aller Getauften. Und dann waren und sind andere Vordermänner und -Frauen immer schon hilfreich gewesen zu schauen, wie das denn gehen kann. Zunächst waren es die Apostel und die große Zahl der Jüngerinnen und Jünger aus dem Umfeld Jesu und die, die durch ihre Verkündigung zum Glauben gekommen sind. Später waren es Heilige, Ordensgründer, Bischöfe und noch ganz viele Menschen mehr, an denen sich nachfolgende Generationen orientiert haben.Es ist sehr zu wünschen und zu hoffen, dass in unserer Zeit, in unserem Land, in unserer Kirche wir alle zu Vorderfrauen und Vordermännern werden, an denen sich Mitmenschen orientieren könnten und somit zu Brückenbauern zwischen den Menschen und zwischen den Menschen und Gott werden können. Bringen wir doch unsere Kirche auf Vordermann und auf Vorderfrau.

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    Glotzt nicht so!

    Glotzt nicht so!

    40 Tage nach Ostern feiern wir das Hochfest Christi Himmelfahrt. Es markiert das Ende der Zeit des irdischen Jesus. Seit Ostern ist er immer wieder den Aposteln und Jüngern erschienen, hat mit Ihnen gesprochen und gegessen, ihnen den Frieden zugesprochen und auch angekündigt, ihnen bald den Heiligen Geist zu schicken. Am Ende des Lukasevangeliums und am Anfang der Apostelgeschichte wird dann berichtet, wie Jesus vor den Augen seiner Jünger emporgehoben und von einer Wolke aufgenommen wurde, so dass sie ihn nicht mehr sahen.Ein unglaubliches Bild, finde ich. Den Jüngern muss es ähnlich ergangen sein, denn die Apostelgeschichte berichtet dann von zwei Männern in weißen Gewändern, die bei ihnen standen und sagten: Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und schaut zum Himmel? – Ich stelle mir die Jünger Jesu gerade vor, wie sie wohl ziemlich verdattert und mit offenem Mund nach oben schauen. "Glotzt nicht so!" würde man ihnen heute wohl zurufen.Ich sehe darin auch unsere Kirche von heute, die wegen all der Krisen und Skandale, wegen all des ganzen Streits ziemlich gelähmt und versteinert mit offenem Mund dasteht und in den Himmel schaut. Ob das nun Bischöfe sind, die sich vor mutigen Entscheidungen drücken und lieber erst einmal warten wollen, was Rom und die öffentliche Meinung so sagen könnten oder auch jeder und jede von uns, die wir so gerne Papiere und Konzepte erarbeiten, anstatt direkt ans Werk zu gehen und andere Menschen von der Botschaft Jesu zu begeistern.Die Apostel und Jünger haben doch in den Tagen vor Jesu Himmelfahrt das ganze Handwerkszeug überreicht bekommen, quasi die Gebrauchsanweisung mit der Zusage, dass der Heilige Geist schon helfen wird; und wenn es nur beim Gespräch am Gartenzaun ist. In zehn Tagen ist Pfingsten, da feiern wir die Herabkunft des Heiligen Geistes, die manche auch als "Geburtsfest der Kirche" bezeichnen. Nutzen wir doch die Zeit bis dahin und auch darüber hinaus dazu, um diesen Geist zu beten und voller Tatendrang ans Werk zu gehen, anstatt mit offenem Mund in den Himmel zu starren.Die Jünger haben es damals ähnlich getan, denn am Ende des Lukasevangeliums heißt es schließlich, dass sie in großer Freude nach Jerusalem zurückgegangen sind. Diese Freude über die Botschaft vom Auferstandenen, die wünsche ich Ihnen nicht nur heute von ganzem Herzen!

    • 3 min
    Räumen wir mit unserer Vorstellung von Gott auf!

    Räumen wir mit unserer Vorstellung von Gott auf!

    Ich habe mal wieder mein Büro aufgeräumt und umgeräumt. War echt notwendig. Das kennen Sie vielleicht auch: man hat viel zu tun und nimmt sich nicht die Zeit aufzuräumen und wegzuräumen. Und dann gibt es einen Punkt, da geht es nicht mehr anders und es geht los. Ich hatte ein paar Monate in meinem Zimmer gearbeitet und wollte auf keinen Fall mein Büro wieder nutzen, bevor ich es aufgeräumt hatte. Also am Freitagabend losgelegt und viel entsorgt, von dem man immer denkt, dass man es noch mal braucht. Und schon ist viel mehr Platz. Und dann plötzlich die Idee meiner Mitschwester, doch den Schreibtisch umzustellen und einen anderen Tisch dazu und erst wirkt es komisch, aber dann denke ich, okay ich probiere es mal. Dann noch eine neue exotisch interessante Pflanze und eine Sandspielscheibe, die bisher nur im Regal lag und wenn man sie dreht, den Sand wunderbar rieseln und neue Landschaften zaubern lässt. Samstagabend war es geschafft und ich bin erstaunt. Es sieht sehr anders aus fühlt sich ganz anders an. Alles offener, weiter, nicht so voll und viel luftiger. Altes rausräumen und Platz schaffen für Neues ist nie falsch. Die Jünger, die Jesus gefolgt waren mussten ihre alten Vorstellungen aufräumen und Platz für Neues machen. Dieser Jesus, von dem sie wussten, dass er gestorben war, er ist auferstanden und versucht immer neu, sich ihnen zu zeigen und ihnen zu erklären, dass dieses Reich Gottes anders wird, als sie gedacht hatten, dass er bei ihnen bleiben wird, sie aber Verantwortung haben sollen. Und dazu kündigt er an, dass er ihnen den Heiligen Geist senden wird. Ich denke mal, sie haben es genauso wenig verstanden, wie wir es heute verstehen, wenn vom Geist Gottes die Rede ist, der uns geschenkt ist. Auch unsere Vorstellungen von Gott und seinem Dasein müssen immer neu aufgeräumt werden damit mehr Platz geschaffen wird, für das Wirken des Geistes heute. Also können wir beten in diesen neuen Morgen hinein:Löse mich, Heiliger Geist, wenn ich gebunden bin an mich.Löse mich, Heiliger Geist, wenn ich gebunden bin an Mitmenschen.Löse mich, Heiliger Geist, wenn ich gebunden bin an Güter der Welt.Löse mich, Heiliger Geist, wenn ich gebunden bin an Ehre und Macht.Löse mich, Heiliger Geist, wenn ich gebunden bin an die Last des Tages. Amen

    • 3 min

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