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Worüber wird gerade am meisten diskutiert? Zu welcher Entscheidung oder zu welchen Ereignissen haben die Menschen im Freistaat Fragen? Der Podcast über Themen, die Sachsen bewegen. Das ist "Thema in Sachsen".

Ob Wahlen, große Veranstaltungen in Kultur, Sport, Gesellschaft, Demonstrationen - oder Dinge, die auch außerhalb passieren, aber natürlich genauso in Sachsen ein Thema sind. In diesem News-Podcast bekommen Sie Informationen und Hintergründe. Sie erfahren, was gerade passiert und wichtig ist.

Über das jeweilige "Thema in Sachsen" werden in jeder Folge Gespräche mit Fachleuten, politisch Aktiven und Gestaltenden, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern oder Journalisten geführt. Es werden Ergebnisse von Recherchen der Redaktion von Sächsische.de präsentiert - und auch angehört, was die Menschen in Sachsen auf der Straße oder in Umfragen dazu sagen.

Thema in Sachsen Sächsische.de

    • News

Worüber wird gerade am meisten diskutiert? Zu welcher Entscheidung oder zu welchen Ereignissen haben die Menschen im Freistaat Fragen? Der Podcast über Themen, die Sachsen bewegen. Das ist "Thema in Sachsen".

Ob Wahlen, große Veranstaltungen in Kultur, Sport, Gesellschaft, Demonstrationen - oder Dinge, die auch außerhalb passieren, aber natürlich genauso in Sachsen ein Thema sind. In diesem News-Podcast bekommen Sie Informationen und Hintergründe. Sie erfahren, was gerade passiert und wichtig ist.

Über das jeweilige "Thema in Sachsen" werden in jeder Folge Gespräche mit Fachleuten, politisch Aktiven und Gestaltenden, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern oder Journalisten geführt. Es werden Ergebnisse von Recherchen der Redaktion von Sächsische.de präsentiert - und auch angehört, was die Menschen in Sachsen auf der Straße oder in Umfragen dazu sagen.

    Im Dauerstress - Sachsens Wälder und der Klimawandel

    Im Dauerstress - Sachsens Wälder und der Klimawandel

    Er ist Lebensraum, Rückzugsort, Wirtschaftszweig und Wissenschaftslabor zugleich: der Wald. In Sachsen gibt es davon ziemlich viel. 521.009 Hektar, um genau zu sein. Das entspricht etwa 16 Mal der Fläche Dresdens oder 28,3 Prozent der gesamten Landesfläche. Allein dieser Größenvergleich macht deutlich, welche Relevanz der Naturraum hat.

    In der neuen Folge des Podcasts "Thema in Sachsen" berichtet Renke Coordes, Forstwissenschaftler und Sprecher des Staatsbetriebs Sachsenforst, wie es den Wäldern im Freistaat geht, wovon sie bedroht sind - und was in den nächsten 50 Jahren alles auf sie zukommt.

    Während eines Spaziergangs durch ein Waldstück am Borsberg in der Nähe von Graupa erzählt Coordes, dass Sachsen "deutschlandweit Waldumbaumeister" ist. Was sich zunächst toll anhört, hat allerdings einen ernsten Hintergrund. Denn Sachsens Wälder benötigen den Umbau, um gegen die immer größer werdenden Herausforderungen im Zuge des Klimawandels gewappnet zu sein.

    Noch dazu habe Sachsen den Umbau teilweise mehr nötig als andere Regionen. "Das liegt daran, dass man früher viel auf Baumarten gesetzt hat, die schnell Holz produzieren und gut zu bewirtschaften sind." Monokulturen, oft bestehend aus Fichten, prägten noch bis zur Wendezeit intensiv wirtschaftlich genutzte Waldflächen.

    Der Umbau zu Mischwäldern sei aber längst in vollem Gange. "Der Wald wird wieder fit gemacht", versichert Coordes und mahnt zugleich, dass er das auch nötig habe. Vor allem in diesem Jahr sei der Borkenkäfer früher als sonst unterwegs. Coordes beschreibt, wie der Sachsenforst dem Schädling zu Leibe rückt und warum der Käfer dennoch ein "faszinierendes Tier" sei.

    Außerdem spricht der Forstwissenschaftler über die Gefahr von großen Waldbränden wie 2022 in der Sächsischen Schweiz und wieso diese in der Regel von Menschen ausgehe. Er erklärt, wieso Totholz, also abgestorbene Bäume, Äste und Zweige, nicht weg geräumt werden müssen und warum auch im Wald in Zukunft Windräder stehen dürfen ...

    Über den Gast in dieser Folge: Dr. Renke Coordes ist Sprecher des Staatsbetriebs Sachsenforst. Der 39-Jährige Ostwestfale lebt seit 2005 in Sachsen und hat an der TU Dresden Forstwissenschaften studiert.

    • 58 min
    Wird es bald überall Vegane Fleischereien geben?

    Wird es bald überall Vegane Fleischereien geben?

    Die Vegane Fleischerei in Dresden, ein Start-up, das einen Blitzstart hingelegt hat. Seit Anfang 2023 gibt es das Unternehmen - und den dazugehörigen Laden am Bischofsweg in der Neustadt. Doch Geschäfte mit diesem Namen gibt es mittlerweile auch in anderen Städten. Bundesweit ist die Nachfrage nach dem Konzept des dahinter stehenden Gründerquartetts groß.

    Grund genug, um nach reichlich einem Jahr auf diese Erfolgsgeschichte drauf zu schauen. Wo steht das Start-up jetzt? Was folgte auf den Höhenflug am Anfang? Und noch wichtiger: Wie geht es weiter? Im Podcast "Thema in Sachsen" gewährt Stefan Meyer-Götz, einer der vier Gesellschafter, exklusive Einblicke.

    Noch einmal blickt der Unternehmer zurück auf die ersten Tage rund um die Eröffnung am 7. Januar 2023. Ihm und seinen Mitgründern Nils Steiger, Daniel Quis und Andreas Henning sei es damals mehr darum gegangen, das Thema vegane Ernährung in Verbindung mit Nachhaltigkeit und Tierwohl zu stärken. "Wir wollten eigentlich nur diese Sache eröffnen, ohne Profitgedanken dahinter [...] und plötzlich hat es einfach Bumm gemacht", erinnert er sich zurück.

    Wochenlang standen Menschen Schlange vor dem Laden. "Schon nach drei Tagen war uns klar, wir müssen etwas ändern", sagt Meyer-Götz und meint damit außer der Idee so ziemlich alles: Das Start-up baute in einer leerstehenden Bäckerei eine Produktionsstätte auf, ein Webshop entstand und es wurden viele Gespräche geführt: Mit Handelsketten, interessierten Investoren, Banken und potenziellen Franchisepartnern. Schließlich folgte die Eröffnung zweier Geschäfte in München.

    Meyer-Götz beschreibt einen Weg, der auf den ersten Blick wie eine Bilderbuchgeschichte anmutet, der es aber bis heute nicht immer ist. Und das hat zum Teil auch mit der Haltung zu tun, die das Unternehmen transportieren will. "Wir sind ein Purpose-Unternehmen", erklärt Meyer-Götz. Erwirtschaftete Gewinne sollen irgendwann zu einem Großteil zweckgebunden in gemeinnützige und nachhaltige Projekte investiert werden. "Wir haben eben nur diese eine Erde."

    Die Vegane Fleischerei bringt das in eine Zwickmühle: Um für ihr Ziel profitabel genug werden zu können und weitere Geschäfte bundesweit zu eröffnen, braucht das Unternehmen Geld für den Ausbau von Produktionskapazitäten. Klassische Geldgeber, die in der Regel an einer Gewinnmaximierung- und Beteiligung interessiert sind, fallen also aus. Meyer-Götz erklärt, wie Crowdfunding das "schwierige Thema" lösen soll und wie in diesem Jahr voraussichtlich noch in zwei deutschen Großstädte Vegane Fleischereien entstehen könnten ...

    Außerdem Schwerpunkte des Gesprächs:

    - Wie geht das Start-up mit Hass und Wut in Sozialen Medien um?
    - Der Gewinn des Peta Food Awards 2024 in der Kategorie vegane Wurst
    - Was hat der Hype des Anfangs mit den Gründern gemacht?
    - Was braucht eine Vegane Fleischerei?

    • 1 hr 10 min
    Das Erfolgsgeheimnis von Karls Erlebniswelt

    Das Erfolgsgeheimnis von Karls Erlebniswelt

    Als am 23. März Karls Erlebnis-Dorf in Döbeln erstmals öffnete, endete gleichzeitig eine lange Vorgeschichte. Fast zehn Jahre hat es gedauert vom Bekanntwerden erster Ideen bis zu dem Moment, als Robert Dahl das symbolische rote Band am Eingang des neuen Freizeitparks zerschnitt. Im Podcast "Thema in Sachsen" erzählt der Gründer und Geschäftsführer des Unternehmens, das hinter der großen Erdbeer- und Erlebniswelt von Karls steht, wieso er unbedingt in Sachsen etwas aufbauen wollte.

    Dahl nennt eine ganze Reihe von Gründen - und den sicher auch entscheidenden: "Die Sachsen sind schon seit jeher für uns eine große Fangruppe." Und ohnehin habe er nie Zweifel an diesem Schritt gehabt. Er sei auch überzeugt, dass sein Unternehmen, das wie er selbst für eine weltoffene Haltung stehe, nach Sachsen passe. Mit Blick auf die bevorstehende Landtagswahl in sechs Monaten ist er sich zudem sicher: "So eine Haltung in das Land zu tragen, kann auf keinen Fall schaden."

    Schließlich beschreibt der Unternehmer den langen Weg von der Idee zum fertigen Erlebnis-Dorf in Döbeln und dass es so manche unvorhersehbare Überraschung gab. Zum Beispiel das Aus des ursprünglichen Plans, in Bannewitz in unmittelbarer Nähe zu Dresden bauen. Das Vorhaben scheiterte. "Das war wirklich ein trauriger Moment", erzählt Dahl und erklärt, wieso er mit Döbeln jetzt aber umso glücklicher ist.

    In dem Podcast geht es aber nicht nur um die neue Döbelner Erlebniswelt, sondern auch um die Geschichte hinter der Marke Karls. Was war ausschlaggebend dafür, dass aus einem einfachen Landwirtschaftsbetrieb ein Millionenunternehmen geworden ist? Und wie wichtig ist bei aller Euphorie um die Freizeitanlagen eigentlich noch das Kerngeschäft, also der Anbau und Verkauf von Erdbeeren? Die kurze Antwort darauf wäre: sehr wichtig! Die ausführliche gibt es in dem rund 60-minütigen Interview ...

    Außerdem Schwerpunkte des Gesprächs:

    - Was ist neu im Döbelner Erlebnis-Dorf?
    - Wie kann Karls seine Ticketpreise verhältnismäßig niedrig halten?
    - Wie sucht, findet und bezahlt Karls für die Erdbeerernte Erntehelfer?
    - Wieso baut Karls kein Bio-Sortiment auf?
    - Wo will Karls nach Döbeln das nächste Erlebnis-Dorf aufbauen?

    • 1 hr 6 min
    Die Macht von Umfragen und der Streit über die Glaubwürdigkeit

    Die Macht von Umfragen und der Streit über die Glaubwürdigkeit

    Menschen wollen einfach wissen, wo sie mit ihrer Meinung im Vergleich zu anderen stehen. Ein bewährtes wie beliebtes Mittel, um genau das herauszufinden, sind Umfragen. Doch übertreiben es Medien mit der Menge an Erhebungen und bisweilen sensationslüsternen Ergebnisberichten? Wie nützlich sind insbesondere politische Umfragen? Und noch viel spannender: Wie wird eigentlich dafür gesorgt, dass Ergebnisse auch wirklich repräsentativ sind? Im Podcast "Thema in Sachsen" diskutieren darüber der Dresdner Politikwissenschaftler Hans Vorländer und Gerrit Richter, Chef des Berliner Meinungsforschungsunternehmens Civey.

    Ausgangspunkt der Diskussion ist die Sonntagsfrage für Sachsen, die Sächsische.de immer zu Beginn eines Monats veröffentlicht und sich dabei auf Daten von Civey stützt. Vorländer und Richter analysieren den aktuellen Trend, nach dem CDU und AfD in Sachsen gleichauf bei 31 Prozent liegen. Hinter den 16 Prozent, die der Umfrage zufolge "eine andere Partei" wählen würden, dürfte der Großteil auf das Bündnis Sahra Wagenknecht entfallen. Darüber sind sich Vorländer und Richter einig. Auch darüber, dass diese Umfrage ein halbes Jahr vor der Wahl im September nur eine Momentaufnahme ist, und dass insbesondere die Konstellation der beiden auf Protest setzenden Parteien BSW und AfD noch für viel Dynamik sorgen könnte.

    Unterschiedlicher Auffassung sind die beiden Politikexperten hinsichtlich dem Wert solcher wie anderer Umfragen im Generellen. Vorländer kritisiert, dass es zu viele Umfragen gebe und die Politik dadurch zusätzlich unter Druck gerate. Der Politologe sieht das als Gefahr, weil durch hektische Reaktionen auf Umfragen bisweilen die Sacharbeit liegen bleibe.

    Richter hält dagegen und findet, man könne gar nicht zu viele Umfragen machen. Der Civey-Chef sagt: "Umfragen geben auch denen eine Stimme, die sonst schweigen." Richter sieht in Umfragen eine Art Korrektiv, das dafür sorge, den oft von den lautesten Akteuren dominierten Diskurs in den Medien mit fundierten Stimmungsbildern zu begegnen.

    Ein weiteres großes Thema der Diskussion ist die Kritik an Online-Umfragen, wie sie beispielsweise von Civey durchgeführt werden. Kritik, die auch Sächsische.de regelmäßig bei Veröffentlichungen von Umfragen bekommt. Der Wissenschaftler Hans Vorländer bemängelt fehlende Transparenz und Datengrundlagen. Richter argumentiert, wieso Umfragen mit Civey trotz aller Kritik repräsentativ sind. Und er erklärt, wie die Umfragen funktionieren.

    Außerdem Schwerpunkte der Debatte

    - Wem schadet bzw. nützt in Sachsen ein starkes BSW mit Blick auf die Wahl?
    - Warum hat die AfD zuletzt in Sachsen stark eingebüßt?
    - Worin zeichnen sich qualitativ hochwertige und verlässliche Umfragen aus?
    - Was ist besser: Telefon-Befragung, Face to Face oder Online-Umfrage?

    • 57 min
    Frauen, haltet zusammen! Und Männer, hört zu!

    Frauen, haltet zusammen! Und Männer, hört zu!

    "Frauen ab einem gewissen Alter finden einfach nicht statt in der Öffentlichkeit." Romina Stawowy beschreibt im Podcast "Thema in Sachsen" bei Sächsische.de den Aha-Moment, der für sie persönlich und ihre Arbeit prägend werden sollte. Seither sorgt die Dresdnerin dafür, dass Frauen - und zwar unabhängig von Alter, Aussehen und Herkunft - mehr Sichtbarkeit in Medien, Politik und Wirtschaft bekommen.

    Dieser Aha-Moment geht zurück auf das Jahr 2017. Stawowy erzählt von einem Besuch einer Veranstaltung der MaLisa-Stiftung. Die von der Schauspielerin Maria Furtwängler und ihrer Tochter Elisabeth gegründete Organisation hat das Ziel, auf einschränkende Rollenbilder hinzuweisen und diese zu überwinden. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Darstellung von Frauen im TV-Programm, in Filmen und Serien. "Als ich hörte, wie unterrepräsentiert Frauen sind, habe ich gedacht: 'Himmel, da muss ich etwas dagegen tun.'"

    Seither ist bei Romina Stawowy viel passiert: Sie ist jetzt Verlegerin und bringt in Eigenregie dreimal im Jahr das Magazin "femMit" heraus, betreibt eine dazugehörige Website und organisiert Events, die sich gezielt an Frauen richten. Dort, so erklärt es die 41-Jährige, fänden Frauen zwar einen "Safe space" vor, würden aber erfahren, wie es ist, sichtbar zu sein, und könnten genau das Selbstvertrauen aufbauen, um sich in von Männern dominierten Bereichen durchzusetzen.

    Frauen ermutigen, sich ihrer eigenen Stärken bewusst zu werden, das sei ihr Ziel. Ihr größter Wunsch ist aber noch ein anderer. Und der ist zugleich Antrieb für ihre tägliche Arbeit: "Ich wünsche mir, dass wir Frauen viel, viel mehr zusammenhalten." Und dass Männer mehr zuhören würden, worum es Frauen geht.

    Und eine Frage wird im Podcast auch gestellt: Wie wichtig ist der internationale Frauentag am 8. März eigentlich? "Mir persönlich nicht so sehr. Es wäre mehr geholfen, wenn wir das Thema 365 Tage im Jahr spielen", sagt Stawowy und verweist auf eine Grafik, die das Google-Ranking der Begriffe Frauenrechte und Gleichberechtigung im Jahresverlauf zeigen. Wenn man diesen Verlauf sehe, so Stawowy, wisse man, wo das Problem liege. Man müsste gar nicht einmal im Jahr über Sichtbarkeit oder Gleichberechtigung reden, wenn es einfach selbstverständlich wäre.

    Außerdem Schwerpunkte des Gesprächs:

    - Wie sich die Sichtbarkeit von Frauen in Medien entwickelt und aktuell darstellt
    - Warum Frauen ab einem Alter von 47 Jahren einfach nicht mehr vorkommen
    - Mit Blick auf die bevorstehenden Wahlen in Sachsen: Das Rollenbild der Frau in der AfD - und was das für Frauen bedeutet

    • 42 min
    Wie wollen wir mit Künstlicher Intelligenz leben?

    Wie wollen wir mit Künstlicher Intelligenz leben?

    Künstliche Intelligenz ist auf dem Vormarsch. In so gut wie jedem Lebensbereich spielen kleine oder größere technische Helfer inzwischen eine Rolle. Wo aber sollte beim Verschmelzen von Mensch und Technik genauer hingeschaut werden und wann ist es vielleicht auch besser, der Innovation genug Raum zur Entfaltung zu geben? Im Podcast "Thema in Sachsen" diskutieren darüber die Unternehmerin Miriam Corcoran sowie die Wissenschaftler Dirk Labudde und Bertolt Meyer.

    Corcoran, die mit ihrem im sächsischen Freiberg ansässigen Start-up Mivia eine Lösung für die Qualitätskontrolle im Metallbau entwickelt hat, sagt: "Wir sehen uns eher als einen Unterstützer, der den Menschen von repetitiven und monotonen Tätigkeiten befreit". Ihre Software kann mittels einer speziellen Bildanalyse in 20 Sekunden eine Aufgabe erledigen, für die ein Mensch 20 Minuten brauche. "Und das noch dazu immer in derselben Qualität", betont die Unternehmerin.

    Der Psychologe Bertolt Meyer, der an der TU Chemnitz das Zusammenspiel von Mensch und Technik erforscht, sieht genau darin eine der größten Chance von KI. Er sagt: "Wenn eine gut gebaute KI in der Lage wäre, unseren viel zu wenigen Altenpflegekräfte in Senioreneinrichtungen die Dokumentationsarbeit abzunehmen, damit diese sich um die Bewohner:innen kümmern können, ist daran nichts Schlechtes." Diskussionen darüber, dass KI den Menschen in der Arbeitswelt ersetze, hält Meyer eher für ein aufgebauschtes Bedrohungsszenario. "Arbeitslosigkeit ist in Sachsen gerade nicht das größte Problem, das wir haben. Im Gegenteil: Wir haben einen krassen Fachkräftemangel." KI könnte dabei helfen, diesen zu lindern.

    Dirk Labudde ergänzt dazu: "KI wird keine Experten ersetzen, sondern nur die Experten, die von KI keine Ahnung haben." Der Bioinformatiker und IT-Forensiker von der Hochschule Mittweida beschäftigt sich vordergründig mit Fragen in den Bereichen Sicherheit und Kampf gegen Kriminalität. Er weiß: KI ist oft nur so gut wie die Absicht, in der Menschen oder Unternehmen, sie nutzen.

    Labudde berichtet von Fällen, in denen sein Team und er bei der Aufklärung von Kriminalfällen KI-Anwendungen nutzen konnten. Bei der Frage, wem Künstliche Intelligenz mehr helfe, der Seite des Verbrechens oder Ermittlern, wird es kompliziert. Die ausführliche Antwort hören Sie in dem einstündigen Podcast-Gespräch ...

    *Anmerkung: Bei Minute 52:10 gab es in der Originalaufnahme für etwa 30 Sekunden ein Tonproblem. Diese kurze Sequenz fehlt in dem Podcast und wird durch einen akustischen Hinweis deutlich gemacht.

    Gäste in dieser Folge:

    Miriam Corcoran: Mitgründerin des Freiberger KI-Start-ups MIVIA, das mittels Künstlicher Intelligenz die Qualitätskontrolle von Materialien in der Metallindustrie beschleunigt und somit bestimmte Jobs von Menschen nachhaltig verändert.

    Professor Bertolt Meyer: Deutschlands Hochschullehrer des Jahres 2024, der an der Technischen Universität Chemnitz das Zusammenspiel von Mensch und Technik erforscht. Er sieht in KI viel Potenzial, wenn sie so eingesetzt wird, dass Menschen davon auch wirklich profitieren.

    Professor Dirk Labudde: Bioinformatiker und Forensiker an der Hochschule Mittweida, der unter anderem als Experte bei Ermittlungen hinzugezogen wird. Er weiß, welchen Einfluss KI im Bereich von Sicherheit und Kriminologie schon jetzt hat.

    Moderiert wird die Diskussion von Fabian Deicke, Leiter Podcast & Audio bei Sächsische.de.

    • 1 hr 3 min

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