Archipel
"Ein großartiger Roman auf den Spuren von Thomas Manns 'Buddenbrooks'." Denis Scheck, ARD Druckfrisch
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- 9,99 €
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Beschreibung des Verlags
Ausgezeichnet mit dem Deutschen Buchpreis 2018: "Es ist der 9. Juli 2015, vierzehn Uhr und zwei, drei kleinliche Minuten. In La Laguna, der alten Hauptstadt des Archipels, beträgt die Lufttemperatur 29,1 Grad. Der Himmel ist klar, wolkenlos und so hellblau, dass er auch weiß sein könnte". Damit fängt es an. Und mit Rosa, die zurückkehrt auf die Insel und in das heruntergewirtschaftete Haus der vormals einflussreichen Bernadottes. Rosa sucht. Was, weiß sie nicht genau. Doch für eine Weile sieht es so aus, als könnte sie es im Asilo, dem Altenheim von La Laguna, finden. Ausgerechnet dort, wo Julio noch mit über neunzig Jahren den Posten des Pförtners innehat. Julio war Kurier im Bürgerkrieg, war Gefangener der Faschisten, er floh und kam wieder, und heute hütet er die letzte Lebenspforte der Alten von der Insel. Julio ist Rosas Großvater. Von der mütterlichen Seite. Einer, der Privilegien nur als die der anderen kennt. Inger-Maria Mahlke ist in nur wenigen Jahren zu einer der renommiertesten deutschen Schriftstellerinnen avanciert und hat sich mit jedem ihrer Bücher thematisch und formal weiter vorgewagt. In "Archipel" führt sie rückwärts durch ein Jahrhundert voller Umbrüche und Verwerfungen, großer Erwartungen und kleiner Siege. Es ist Julios Jahrhundert, das der Bautes und Bernadottes, der Wieses, der Moores und González' – Familiennamen aus ganz Europa. Aber da sind auch die, die keine Namen haben: Die Frau etwa, die für alle nur 'die Katze' war: unverheiratete Mutter, Köchin, Tomatenpackerin - und irgendwann verschwunden. Denn manchmal bestimmen Willkür, Laune, Zufall oder schlicht: mitreißende Erzählkunst über das, was geht, und das, was kommt. Ein großer europäischer Roman von der Peripherie des Kontinents: der Insel des ewigen Frühlings, Teneriffa.
Kundenrezensionen
Historisch und sprachlich auf den Punkt
Gelungene Rekonstruktion einer europäischen Kolonialgeschichte, schön in Sprache und literarischen Bildern! Sehr einfühlsam und dennoch akribisch genau, die Inselwelt und ihre Epochen werden förmlich lebendig und laden ein, die Gegenwart auch politisch mit neuen Augen zu sehen.
Spannung wird aufgebaut aber nicht aufgelöst
Am Anfang ist das Buch sehr schön zu lesen und durchaus spannend. Durch die rückwärts chronologische Erzählung werden aber diverse Handlungsstränge beziehungsweise kleinere Geschichten nicht zu Ende erzählt und der Leser bleibt im unklaren. Insgesamt ist die Geschichte auch deutlich zu melancholisch als dass sie Realitätsnah sein könnte.
Mir hat das Buch auf jeden Fall nicht gefallen, ist aber sicherlich Geschmackssache