Niall Horans zweites Album „Heartbreak Weather“ erschien Anfang März 2020, als die Pandemie alle in die Häuser zwang. Die Promotour des irischen Singer-Songwriters wurde abgesagt, und er ging nach Hause, um sich erst einmal zu sammeln. Zum ersten Mal seit seinem Durchbruch mit One Direction Anfang der 2010er-Jahre hatte er die Chance, zu reflektieren. „Ich dachte mir: ‚Okay, ich glaube nicht, dass wir für eine Weile irgendwohin gehen, ich werde stillsitzen und zum ersten Mal eine Ruhephase einlegen‘“, erzählt er Zane Lowe von Apple Music. „The Show“, Horans drittes Album, begann sich ein paar Monate später zu materialisieren, als er sich zuhause an sein Klavier setzte und einfach zu spielen begann. „Die erste Zeile, die ich schrieb, war ,Life is like a board game some of the time‘“ (‚Manchmal ist das Leben wie ein Brettspiel‘), erinnert er sich. „Ich weiß noch, dass ich dachte: ‚Oh, okay.‘“ Der mitreißende Titelsong basiert auf Horans Erfahrungen als einer der am stärksten unter Beobachtung stehenden Popstars der Welt und bietet Menschen, die schwere Zeiten durchmachen, Unterstützung an. Die These: Wäre das Leben immer einfach, könnte man die wirklich besonderen Momente gar nicht wertschätzen. Als er mit dem Song fertig war, erkannte er, dass er bereit fürs nächste Kapitel war. „Ich hatte das Gefühl: ‚Gut, wir sind weg, wir sind jetzt da draußen‘“, sagt er. „‚The Show‘ ist die emotionalste Platte, die ich je gemacht habe“, sagt Horan. Die geschmeidige Zusammenstellung aus zehn Titeln bettet seine sanfte Stimme in klare Popsongs wie das hymnische „Heaven“, in beschwingte Gitarrenrockstücke wie „Save My Life“ und Mut machende Balladen wie „Science“. Neu ist die Tiefe, mit der er in seinen Texten in Emotionen und Beziehungen einsteigt. Das liegt vor allem daran, dass er endlich einmal durchatmen konnte. „Ich hatte diese massive Phase des Nachdenkens, in der ich ein wenig in die Zukunft blickte“, sagt er: „Ich schaute mehr nach links und rechts als jemals zuvor.“