The Hardest Love

The Hardest Love

Dean Lewis’s Herangehensweise an sein zweites Album war simpel: Er wollte das, was er an seinem 2019er-Debüt „A Place We Knew“ mochte, weiterführen. „Ich hatte schon andere Künstler:innen gesehen, die mit ihrem zweiten Album völlig aus der Reihe tanzten, und genau das wollte ich nicht tun“, sagt der australische Singer-Songwriter gegenüber Apple Music. „Ich habe mir die drei Songs meines ersten Albums angehört, die mich am meisten beeindruckt haben: ‚Waves‘, ‚Be Alright‘ und ‚Half a Man‘. Zufälligerweise waren das die Songs, die bei den Leuten am besten ankamen, und ich dachte mir: ‚Das ist der Stil. Das ist mein Stil.‘“ Dementsprechend verfeinert Lewis auf „The Hardest Love“ seinen gefühlvollen, balladenartigen Singer-Songwriter-Sound, der zu den primären Themen des Albums passt – fünf der Songs sind nämlich von einer gescheiterten Beziehung inspiriert. „Ich habe das Gefühl, dass das die letzte Beziehung war, die wahrscheinlich nicht das Beste für mich war. So eine Beziehung will ich nicht mehr führen und jetzt bin ich mir dessen bewusst“, sagt er. „Ich glaube, ich kenne jetzt das Problem und werde mich nach gesunden Beziehungen umsehen. Der Titel ‚The Hardest Love‘ fasst das Album für mich zusammen.“ Hier stellt Lewis die einzelnen Tracks von „The Hardest Love“ vor. „Small Disasters“ Ich habe „Small Disasters“ einen Tag nach der [2018er-Single] „Be Alright“ geschrieben. Doch das ist der eine Song, den mir meine ganze Familie immer wieder geschickt hat und sagte: „Dean, du musst dir ‚Small Disasters‘ anhören.“ Also habe ich endlich nachgegeben und ihn mir angehört. Es war diese fünf Jahre alte Demo von mir am Klavier. Ich überarbeitete einige der Zeilen, änderte die Struktur, fand in meinem Hotelzimmer ein neues Gitarrenriff und änderte die Tonart – und schon fühlte es sich wie ich an. Es geht darum, wieder betrogen zu werden, aber auch um zwei Menschen, die ein unglückliches Liebespaar mit einer Vergangenheit voller kleiner Katastrophen waren. Ich war zu der Zeit in einer Beziehung und fand heraus, dass das Mädchen einen anderen hatte. Der Song erzählt die Situation so, wie sie passiert ist. „Looks Like Me“ Fünf Songs auf diesem Album handeln von diesem einen Mädchen. Diesen Song schrieb ich, während ich im Andaz Hotel am Sunset Boulevard wohnte. Ich lief den Sunset Boulevard hinunter, ging zum Pink Dot und holte mir ein Red Bull und M&Ms, hatte meine Kopfhörer auf und hörte mir all die Demos an, die ich über sie schrieb. Ich habe mich immer gefragt, ob sie auch an mich denkt, und das habe ich dann eingebaut: „Now I’m walking down Sunset with my feelings on repeat“ („Jetzt laufe ich den Sunset hinunter mit meinen Gefühlen auf Repeat“). Und es geht tatsächlich um diese Beziehung und darum, dass sie mir einmal erzählt hat, dass sie mit einem Typen abhängt, der aussieht wie ich. Ich fand diese Zeile einfach zu gut, um sie mir entgehen zu lassen. „The Hardest Love“ Ich habe den Song fertiggestellt und ihn meiner Freundin vorgespielt, und sie sagte: „Ja, es ist ein guter Song, aber er haut mich nicht um.“ Also ging ich zurück in meine Wohnung und hatte nur noch die erste Strophe und den ersten Refrain, den Rest des Songs habe ich gelöscht. Das Mädchen, über das ich den Song geschrieben hatte, war krank, also kam die Zeile, dass wir ins Krankenhaus gingen und der Arzt sagte, sie könnten es nicht heilen. Ich sah fast zu, wie es vor meinen Augen passierte. Und dann stirbt das Mädchen und es gibt diesen Bläsersatz, der den Übergang von einer Seite zur anderen wunderbar darstellt. Ich hatte eine Freundin, die quasi das fünfte Geschwisterchen in meiner Familie war. Sie war sehr krank. Sie hatte eine Krankheit, von der man nicht wirklich wusste, was es war, und sie ging in Krankenhäusern ein und aus. Als ich merkte, dass ich versehentlich ein Lied über sie geschrieben hatte, spielte ich ihr das Lied vor. Ich konnte die Ähnlichkeiten nicht fassen. Sie starb schließlich vor etwa einem Jahr. Der Song ist ihr gewissermaßen gewidmet – und es war schön, dass ich ihn ihr zeigen konnte. „Hurtless“ „Hurtless“ ist wie die Fortsetzung von „Be Alright“. In gewisser Weise geht es darum, dass ich mich ein paar Jahre später in der gleichen Situation wiederfinde und merke, dass das irgendwie blöd ist. Es geht darum, dass man sich vorstellt, mit jemandem zusammen zu sein. Doch es klappt nicht, da diese Person nichts für einen ist. Stilistisch ist es dem Song „Be Alright“ sehr ähnlich. Er hat diese gesprochene Strophe, in der eine Szene beschrieben wird, und geht in einen emotionalen Refrain über, der sehr wortreich ist. Es fühlt sich tatsächlich wie ein Schwesterlied von „Be Alright“ an. „All For You“ Das war ein weiterer Song, den ich über das Mädchen geschrieben habe, bei der ich davon ausging, dass es klappen würde, und in dem ich sage, dass ich sie liebe. Bis ihr Herz bricht und sie feststellt, dass wir schon immer füreinander bestimmt waren. Es gab immer etwas, das sie davon abhielt, sich voll und ganz auf die Beziehung einzulassen, die wir aufzubauen begannen. Der Song ist ziemlich hoffnungsvoll und sagt: „Wenn du dich nur mit meinen Augen sehen könntest“, denn ich habe das Gefühl, dass sie sich selbst nie so gut gesehen hat, wie sie aus meiner Sicht war. Sie hat immer das Schlimmste in sich gesehen, ich hingegen immer das Beste. Es ist also einfach ein wirklich süßes Liebeslied. „How Do I Say Goodbye“ Das ist ein Song, den ich über meinen Vater geschrieben habe. Mein Vater war sehr krank und hatte eine aggressive Form von Krebs. Ich habe das Lied einfach geschrieben, weil ich nicht wusste, wie ich mich verabschieden sollte. Mein Vater hat mir beigebracht, wie man Gitarre spielt. Er hat mir meine Liebe zur Musik gegeben. Ich stehe ihm nahe und es war ein sehr emotionaler Song. Ich habe ungefähr fünfzehn Mal geweint, als ich ihn geschrieben habe, weil er so emotional und tiefgehend für mich war. Ich glaube nicht, dass ich jemals einen so guten Song wie diesen schreiben werde. Ich konnte ihm den Song vorspielen und er liebt ihn, kann ihn sich aber nicht anhören. Er hat es sich einmal angehört und meinte: „Das reicht mir.“ „Scares Me“ Es geht um das gleiche Mädchen. Es geht um die Zeit, als wir uns sehr nahekamen. Am Anfang waren wir Freunde und ich merkte, dass ich diese Person wirklich mochte. Es ist ein unheimliches Gefühl, zu wissen, dass man von dieser Person verletzt werden kann, wenn man sich öffnet und sagt, dass man mit ihr zusammen sein will. Es ist eine sehr verletzbare und beängstigende Phase. Als ich diesen Song schrieb, war ich nervös, ihn zu veröffentlichen. Manchmal gibt es Texte, die sehr verletzlich sind und bei denen ich denke: „Die Leute werden mich auslachen, weil ich das sage.“ Aber ich denke, dass ich in der Vergangenheit immer dann, wenn ich einen besonders heiklen Text geschrieben habe, die Leute wirklich angesprochen habe. Also überwinde ich meine Angst, mich zu blamieren, indem ich sage: „Das wird den Leuten helfen. Die Leute werden sich damit identifizieren können.“ „Something To Help“ Ich war in L.A. Den Song habe ich mit [Produzent und Songwriter] Tyler Johnson geschrieben. Er hatte gerade die Harry Styles-Platte [„Harry’s House“] gemacht. Ich fing an, ein paar Akkorde zu spielen, und es kam einfach aus mir heraus. Der Song war innerhalb einer Stunde geschrieben. Das ist der erste Track, den ich für das Album geschrieben habe. Er beschreibt eine Szene. Er besagt, dass wir nicht mehr ineinander verliebt sind und du dich in jemand anderen verliebt hast, was aber in Ordnung ist. Und am Ende singe ich darüber, dass wir keine große Sache daraus machen müssen. Es ist einfach vorbei und es braucht kein Drama. „Into The Breeze“ Einer meiner Lieblingssongs, die ich je geschrieben habe. Er entstand, nachdem ich durch die Welt getourt war und eine Auszeit genommen hatte, in der ich versuchte, mit meinem Leben ins Reine zu kommen. In einem Text spreche ich darüber, dass ich schon an so vielen Orten gewesen bin, sie aber noch nie wirklich gesehen habe. Ich hatte das Gefühl, dass ich drei Jahre meines Lebens in Hotels und Radiostationen in ganz Amerika damit verbracht habe, Interviews zu geben und in diesen unglaublichen Städten zu sein, ohne wirklich etwas zu sehen. Außerdem stand ich unter so viel Druck, erfolgreich zu sein. Ein paar Jahre zuvor lebte ich noch bei meiner Großmutter. Ich hatte nichts und plötzlich hatte ich etwas, das ich nicht verlieren wollte. Ich glaube, ich treffe jetzt bessere Entscheidungen im Umgang mit Menschen und ich denke, dass ich es verstanden habe. „To Have You Today“ Den Song habe ich in London geschrieben, als ich auf Tournee war. Ich telefonierte mit demselben Mädchen, legte auf, holte meine Gitarre raus und der Song war fertig. Es ist einfach ein Liebeslied. Es ist eine Stimmung, es ist ein Gefühl. Ich schrieb den Text und stellte mir ein Foto vor mit einem Stuhl auf einem Hügel mit Blick auf eine Stadt und zwei Menschen, mich und dieses Mädchen, die an einem schönen Nachmittag dort sitzen. So fühlt es sich an. Es ist ein kleiner Film. Und es ist eine Hoffnung, die sich nie erfüllt hat. Doch es fasst zusammen, was ich bei ihr gefühlt habe, und ich kann es nicht erklären. Es ist sehr unkompliziert und es ist einfach vom Himmel gefallen.

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