Not In Chronological Order

Not In Chronological Order

Nach einem Jahrzehnt als Songwriterin für Justin Bieber, Selena Gomez und Gwen Stefani legt Julia Michaels ihr erstes eigenes Album vor: „Not In Chronological Order“ ist eine Sammlung von Pop-Hymnen, geerdet durch die ehrlichen Texte der Kalifornierin. „Jeder Song hat eine eigene Geschichte und obwohl es meistens um Liebe geht, haben die Songs doch unterschiedliche Stimmungen und Sounds“, erzählt Michaels im Gespräch mit Apple Music. „Es gibt einen Song für die Momente, in denen du dich gehässig und rachsüchtig oder aufmüpfig und wütend fühlst – oder du ein gebrochenes Herz hast. Ich kann am besten über Liebe schreiben und es ist das Thema, das sich durch das Album zieht: Liebe in ihrer ganzen Komplexität.“Ein paar der Songs, unter anderem „Little Did I Know“ und „All Your Exes“, schrieb sie mit ihrem Lebenspartner und Songwriter-Kollegen JP Saxe, mit dem sie auch schon „If the World Was Ending“ aufnahm. „Weil ich an Ängsten und Depression leide, dachte ich, dass ich eine bestimmte Art von toxischer Liebe verdiene“, erinnert sich Michaels. „Dann wachst du eines Tages auf, triffst jemanden und realisierst, dass du gut genug für Liebe bist – egal, was du von dir selbst denkst. Ich dachte früher, um ein tolles Liebeslied zu schreiben, müsste ich Drama kreieren. Ich lag komplett daneben.“ Hier verrät Michaels, welche Geschichten sich hinter den Songs auf „Not In Chronological Order“ verbergen.„All Your Exes“„Es gab einen Moment, in dem JP sagte: ‚Vielleicht sind wir eines Tages in der Lage, über die Menschen aus unserer Vergangenheit zu sprechen – die jetzt unsere Gegenwart geprägen.‘ Ich meinte: ‚Kein Bock. Es ist mir scheißegal, wen du irgendwann mal getroffen hast.‘ Und er antwortete: ‚Baby, du kannst nicht in einer Welt leben, in der alle meine Ex-Freundinnen tot sind.‘ Ich habe sarkastisch die ersten beiden Zeilen des Songs im Auto gesungen und wir beschlossen, am nächsten Tag ins Studio zu gehen und ihn zu schreiben.“„Love Is Weird“„Ich saß mit Monsters & Strangerz, Billy Walsh und John Ryan zusammen und wir hatten noch etwa 30 Minuten im Studio. Ich habe mich mit Billy unterhalten und weiß noch, dass ich meinte: ‚Ja, Mann, Liebe ist seltsam.‘ Plötzlich hatten wir diesen Song darüber, wie du von der innigen Liebe zu einem Menschen dazu kommst, den Schmerz und die Zerstörung dieser Beziehung zu betrauern. Und dann sitzt du mit einer neuen Person im Park, analysierst jedes Wort, hoffst, dass sie kein Serienmörder ist und auch wirklich alles meint, was sie sagt. Dann verliebst du dich total in sie und erinnerst dich überhaupt nicht mehr an den letzten Menschen, den du geliebt hast.“„Pessimist“„Ich habe ‚Pessimist‘ nach ‚Love Is Weird‘ platziert, weil es der perfekte Übergang ist. Liebe ist seltsam und ich finde es sehr bizarr, dass ich auf meinen beiden letzten EPs so pessimistisch und wütend in Bezug auf die Liebe war. Du lernst jemanden kennen und er stellt deine Vorstellung davon, was Liebe ist, völlig auf den Kopf. Darum geht es für mich in ‚Pessimist‘. Ich singe darüber verbittert zu sein, Zitronenbäume zu pflanzen, alles als sauer und nichts als süß zu empfinden – und dann verändert sich das. Dieser neue Mensch in deinem Leben verändert dich total.“„Little Did I Know“ „‚Little Did I Know‘ habe ich mit JP geschrieben. An dem Tag hatte ich eine Session mit einem Künstler und es ist nicht so gelaufen, wie erwartet. Ich glaube, ich habe mich selbst zu sehr unter Druck gesetzt, denn ich wollte, dass es großartig wird. Ich weiß noch, dass ich nach Hause kam, JP ansah und meinte: ‚Ich muss etwas schreiben, das sich authentisch und ehrlich anfühlt.‘ Er sagte: ‚Okay, dann lass uns das tun. Ich helfe dir gern.‘ Wir fingen im Bett mit der Gitarre an, gingen schlafen und wachten am nächsten Tag auf. Er saß auf dem Badewannenrand, ich stand auf dem Badezimmerfußboden. Wir arbeiteten dort an dem Song. Wir arbeiteten im Park daran. Wir arbeiteten in JPs altem Haus daran, das er zum Studio umgebaut hat. Als die Zeit kam, ihn aufzunehmen, war es Juli – und die Welt mitten in der Pandemie. Mein Freund Ben Rice, der, seit ich 21, 22 Jahre alt bin, für alle meine Gesangsaufnahmen verantwortlich ist, kam dann vorbei. Er hat sein Equipment in meinem Gästebadezimmer aufgebaut und ich habe direkt alles eingesungen. Danach haben JP und ich die vielen Chorspuren übereinander geschichtet. Was man hört, ist größtenteils an dem Tag entstanden. Neu ist lediglich, dass wir mit einigen Freunden noch ein paar Chorspuren für mehr Textur ergänzt haben.“„Orange Magic“„Im Grunde genommen handelt ‚Orange Magic‘ von JP und der Zeit, als wir uns kennenlernten und er mich in seinem BMW abholte. Es sah aus, als ob ein glitzerndes Stück Scheiße vor meiner Tür vorfuhr. Ich habe die Farbe so sehr gehasst, dass ich tatsächlich glaube, dass drei Monate später mein Wunsch Wirklichkeit wurde und sein Auto gestohlen und in Brand gesteckt wurde.“„Lie Like This“„JP und ich waren im Bett und lagen so, dass mein Bauch an seinem Rücken war. Ich habe mich kopfüber umgedreht, er sah mich an und sagte: ‚Du siehst hübsch aus, wenn du auf dem Kopf stehst.‘ Ich habe mich wieder umgedreht und er meinte: ‚Du siehst auch richtig herum hübsch aus.‘ Ich meinte: ‚Das benutze ich für einen Song.‘ Es war der Anfang des Albums.“„Wrapped Around“„Ich wollte unbedingt einen bösen und rachsüchtigen Song auf dem Album haben, ein ‚fuck you‘ an die Menschen, von denen ich einst dachte, ich sei in sie verliebt, es aber definitiv nicht war. Als die Zeit kam, die Produktion fertigzustellen, hat David Campbell, der Vater von Beck, die Streicher arrangiert.“„History“„Meistens versuche ich, ohne vorgefertigte Ideen ins Studio zu gehen, weil ich dann das Gefühl bekomme, dass ich nicht richtig zuhöre. Ich habe den Refrain von ‚History‘ gesungen, die Kopfhörer abgenommen und John Ryan half mir, am Songtext zu feilen. Er handelt davon, einfach jedes Detail über eine Person wissen zu wollen. ‚All Your Exes‘ ist die Antwort darauf, zu viel zu wissen.“„Undertone“ „Es geht um die Situation, wenn bestimmte Erinnerungen oder Menschen dir nicht erlauben, dich zu verlieben, weil du Angst hast, dass die nächste Person wieder so sein könnte. Natürlich ist das traurig, aber ich wollte nicht, dass der Song sich traurig anfühlt. Ich wollte, dass er ein anderes Gefühl hervorruft: Was passiert, wenn wir einen hübschen Breakbeat darunterlegen, mit all diesen schönen Klavierakkorden?“„That’s The Kind Of Woman“„Ich erinnere mich, dass ich in der Badewanne lag, was während der Entstehung des Albums oft der Fall war. Das ist ein Ort, an dem ich über mich selbst nachdenken und verschiedene Dinge, die ich alle auf einmal fühle, im Geiste ausführen kann. Ich weiß noch, dass ich dem laufenden Wasser zuhörte und darüber nachdachte, wer ich als Person bin und welche Dinge ich an mir ändern würde. Der Song beschreibt die Art Frau, die ich gern wäre – für sie würde ich mich verlassen. Der Gesang, den man hört, ist die Demoaufnahme von dem Tag. Wir haben versucht, ihn zu reproduzieren, aber es fühlte sich einfach nie wieder so authentisch an. Ich vermute, weil ich geweint habe. Wenn ich eine Stimme sein kann, die dafür sorgt, dass sich Menschen weniger allein fühlen, ist das super, denn umgekehrt geben sie mir das Gefühl, weniger allein zu sein.“

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