How Beautiful Life Can Be

How Beautiful Life Can Be

Alex Moore, dem Frontmann von The Lathums, wurde klar, dass die Songs seiner Band wirklich ankommen, als das Publikum bei den Konzerten die Titel lauter als die Anlage mitsang. „Da wusste ich, dass wir wirklich einen Nerv bei den Leuten getroffen haben“, sagt Moore gegenüber Apple Music. Die Alltagsgeschichten des Indie-Rock-Quartetts aus dem englischen Wigan sind wie gemacht zum Mitschmettern, und ihre akustisch angehauchten Hymnen über das Aufwachsen in einer Kleinstadt handeln von Themen wie Aufbruch und der Erfüllung der eigenen Träume. Das von James Skelly von The Coral produzierte Debütalbum „How Beautiful Life Can Be“ dokumentiert die Geschichte der Band seit ihrer Gründung im Jahr 2019 – als sie sich am College kennenlernten – bis zu ausverkauften Konzerten in ganz Großbritannien. Die Songs sind inspiriert von Moores Familienleben und seinen Teenagerjahren, ein Soap-Opera-Songwriting im Stile von Paul Heaton und den Courteeners, allerdings für eine neue Generation. „Es geht um das, was ich gelernt habe, um die Werte, die meine Mutter und mein Vater mir vermittelt haben“, sagt Moore. „Es ist wie eine Therapie für mich, wenn ich darüber schreibe, was gerade mit mir passiert.“ Es ist eine Kombination aus alltäglichen Geschichten und knackigen Melodien, die fest in der britischen Poptradition verwurzelt sind. „The Smiths, The Beatles, The Kinks, britische Bands von früher“, sagt Gitarrist Scott Concepcion über seine prägenden Inspirationen. Lass dich von Moore und Concepcion durch den Soundtrack ihres Lebens führen, Track für Track.„Circles of Faith“Alex Moore: Bei einigen Stücken auf dem Album hat Scott mir eine musikalische Passage vorgespielt und ich habe dann darüber getextet. Normalerweise spielen wir etwas und vergessen es dann und es verschwindet für immer in der Versenkung. Aber zum Glück haben wir uns an diesen Song erinnert. Wir waren an einem Punkt, an dem wir dachten, dass wir tatsächlich mit Musik erfolgreich sein könnten, und das hat mich angespornt: Ich wollte alles tun, was wir können, alles erleben, was wir können, es so weit bringen, wie es nur geht. „I’ll Get By”AM: Das ist einfach ein fröhlicher Song. Ich brauche nicht viel, ich bin ein ziemlich einfacher Typ – mir reichen die kleinen Dinge. Ich habe ihn in meinem Schlafzimmer geschrieben. Ich hörte die Melodie und sie blieb in meinem Kopf hängen und dann fing ich an, herumzuspielen und der Text floss einfach heraus. Über die meisten Songs fällt es mir schwer, etwas zu sagen, weil sie so schnell entstehen. Und so schnell, wie sie gekommen sind, sind sie auch wieder verschwunden. Ich muss sie aufschreiben und mich an das Feeling der Melodie erinnern. Deshalb habe ich auch einige vergessen. Jetzt habe ich ein besseres Smartphone, damit ich sie aufnehmen kann.„Fight On“AM: Wir hatten angefangen, ein paar größere Gigs zu spielen. Wir spielten als Support von Gerry Cinnamon und waren vor dem Lockdown echt auf einem guten Weg. Ich erinnere mich, dass ich einen Artikel über die französische Résistance im Zweiten Weltkrieg gelesen habe. Es war eine Art Liebesgeschichte, und irgendwie habe ich sie auf unser Leben in diesem Moment bezogen. Zu dieser Zeit ist ziemlich viel passiert in der Welt; ich hatte das Gefühl, dass die positive Bedeutung hinter dem Song die Menschen anspornen könnte. „How Beautiful Life Can Be”AM: Meine Mutter und ich haben uns unterhalten und sie hat mir ein paar Dinge gesagt, die mich zum Nachdenken gebracht haben. Ich war zu dem Zeitpunkt etwas niedergeschlagen und meine Mutter brachte Licht ins Dunkel – und mich zum Nachdenken. Wir saßen einfach auf der Couch und ich fing an, das Ganze zu verarbeiten.„The Great Escape”AM: Ich war richtig glücklich mit unseren Songs und dachte: „Wir haben eine echte Chance, hier rauszukommen, wir haben die Chance, etwas wirklich Tolles zu machen“, als wäre es unser großer Aufbruch. Durch den Erfolg der Band habe ich auch mehr Selbstvertrauen bei meinen Texten gewonnen – ich hatte keine Angst, meine Meinung zu sagen und den Leuten zu zeigen, wie ich mich wirklich fühle. Früher habe ich alles so formuliert, dass ich nicht zu viel preisgegeben habe. Wir haben den Song für das Album neu gemastert – auf dem College hatten wir ihn in einem Studio mit John Kettle [Produzent aus Wigan] aufgenommen, der so etwas wie unser musikalischer Mentor ist. Wir hatten einfach das Gefühl, dass der Song noch mehr Potenzial hat. „I Won’t Lie“Scott Concepcion: Ich wollte einen verminderten Septakkord anders verwenden, als man es mir gezeigt hatte. Das hat gleich beim ersten Versuch geklappt.AM: Meistens habe ich keine Ahnung, worüber ich singen werde, vor allem, wenn Scott mit der Musik ankommt, dann muss ich nicht darüber nachdenken, wie man den Song am besten aufbaut, er ist schon da. Meistens improvisiere ich also, singe, was mir einfällt, und schreibe es auf. Erst später denke ich: „Ach krass, jetzt verstehe ich, was ich an diesem Punkt gedacht habe.“„I See Your Ghost“AM: Die Strophen dazu hatte ich schon lange. Ich wusste nie so recht, was ich damit anfangen sollte, also habe ich es einfach gelassen. Es gab auf dem Album nicht ein Stück, das wirklich abgeht, keine richtige Energie. Wir brauchten einen schnellen Song und James Skelly sagte: „Wenn du heute Abend einen Refrain dafür findest, gehen wir morgen ins Studio und machen ihn fertig.“ Die Nacht habe ich gar nicht gebraucht, ich habe ihn einfach an dem Tag im Studio geschrieben und wir haben ihn aufgenommen. James war dabei ziemlich cool und gelassen. Ich hoffe, er war beeindruckt.„Oh My Love”AM: Den Song gab es auch schon lange, vielleicht sogar vor der Band. Ich hab mir dabei ein Gespräch zwischen zwei Menschen vorgestellt, vielleicht jemand, der jemanden verloren hat und damit zurechtkommen muss. Das wird im Laufe des Lieds klar. Manchmal schreibe ich Lieder über mich selbst, manchmal schreibe ich über das, was ich von anderen Menschen höre. Ich weiß, es klingt verrückt, aber ich glaube wirklich an die Energien der Menschen und ich nehme sie auf und sie beeinflussen mich auf unterschiedliche Weise. Manchmal bringt es mich dazu, einen Song zu schreiben. „I’ll Never Forget The Time I Spent With You“AM: Wir hatten gerade unsere erste Headline-Show in London, als ich mit dem Stück anfing. Ich war ein bisschen geflasht, denn das Publikum war der Wahnsinn, und das schon die ganze Tour über. Ich dachte: „Was ist hier eigentlich los? Was ist passiert?“ Wir kamen aus dem kleinen Wigan und spielten in Pubs und so. In großen Hallen aufzutreten, in denen die Leute die Lieder mitsingen, das war einfach überwältigend. Ich dachte: „Wohin kann dieses Leben uns führen? Was werden wir in einem Jahr, in zwei, drei, zehn Jahren machen?“„I Know That Much“AM: Das war auch so ein Lied aus der Zeit, als alles allmählich in Gang kam und die Leute anfingen, uns wahrzunehmen. Ich war damals auf dem College und erinnere mich, wie ich dieselbe Straße entlangging, die ich schon mein ganzes Leben lang gegangen war, und nachts immer dieselben Leute traf. Obwohl ich das wirklich liebe und nicht aufgeben will, weil es für mich Nostalgie ist, habe ich gedacht: „Ich will nicht mein ganzes Leben hierbleiben. Ich will das Leben wirklich genießen und etwas erleben. Ich will nichts verpassen.“„Artificial Screens“AM: Das ist unser Lieblings-Livesong, weil wir ihn im Grunde einfach durchziehen können. Wenn wir am Ende noch etwas Zeit haben, spielen wir ihn so lange weiter, bis uns jemand sagt, dass wir aufhören sollen. Das war der erste Song, den ich für die Band geschrieben habe; es war auch der erste, den wir aufgenommen haben. Dabei hab ich zum ersten Mal gedacht: „Wow, es ist echt gut, in einer Band zu sein! Wenn ich einfach weiter diese Songs schreiben kann, dann wird das echt großartig.“ Vorher hab ich die Songs allein in meinem Zimmer geschrieben und jetzt gibt es andere Leute, die sie mit mir spielen wollen, und die ihre eigenen Songs haben, die sie gerne spielen.„The Redemption Of Sonic Beauty“SC: Ich war in dem Queen-Film „Bohemian Rhapsody“. Und ich dachte: „Ich muss anfangen, Klavier zu spielen, nachdem ich das gesehen hab.“ Also besorgte ich mir ein Klavier, und das war das erste Stück, das ich darauf geschrieben habe. Wir haben es für ein College-Projekt verwendet und es dann später für die Band wieder aufgegriffen.AM: Es musste einfach das Schlussstück sein. Scott und ich hatten ein bestimmtes Gefühl dabei, und ich glaube, es ist gut, damit aufzuhören, weil die Leute rätseln werden: „Was werden sie als Nächstes machen, wie werden sie das noch toppen können?“ Weil es so völlig anders ist als die anderen Songs, die wir gemacht haben. Und dann werden wir sie mit dem zweiten Album komplett aus den Socken hauen.

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