Anton Bruckner war von Haus aus Organist und verspürte den Drang, sein Leben dem Komponieren zu widmen erst, als er im Alter von 38 Jahren Richard Wagners Oper „Tannhäuser“ hörte. Bruckner, ein bescheidener, religiöser Mann aus einem kleinen Dorf, das heute ein Vorort von Linz ist, war von dem Komponisten überwältigt. Das „Adagio“ aus seiner in ihrer Gesamtheit Ludwig II. von Bayern gewidmeten „Siebten Sinfonie in E-Dur“ entstand als Hommage an Wagner kurze Zeit vor dessen Tod, als er bereits schwer erkrankt war. Bruckner verwendet darin erstmals die Wagner-Tuba in einer Sinfonie. Andris Nelsons und das Gewandhausorchester bringen dieses gewaltige Werk frisch und aufregend zur Aufführung und fügen als Auftakt Wagners „Siegfrieds Trauermarsch“ hinzu, der im dritten Akt der „Götterdämmerung“, dem abschließenden vierten Teil von Wagners epischem „Ring des Nibelungen“-Zyklus, erklingt. Nelsons und sein Orchester präsentieren auch diesen Klassiker in ihrer Live-Einspielung mit lyrischer Präzision und einem Gespür für die richtige Emotion.