Broken By Desire To Be Heavenly Sent (Apple Music Edition)

Broken By Desire To Be Heavenly Sent (Apple Music Edition)

In typischer Lewis Capaldi-Manier hat der Titel des zweiten Albums des Singer-Songwriters, „Broken By Desire To Be Heavenly Sent“ („Gebrochen durch den Wunsch, vom Himmel gesandt zu sein“), einen sowohl ironischen als auch tiefsinnigen Hintergrund. „Ich bin ein großer Fan von The 1975, und ich mag ihre langen Titel, weil sie ein bisschen albern sind“, sagt er gegenüber Rebecca Judd von Apple Music. „Ich dachte: ‚Das will ich auch mal haben.‘“ Der – ziemlich wortreiche – Titel bringt aber auch auf den Punkt, wo Capaldi sich befand, als er an seinem zweiten Album arbeitete: Er stand unter dem Druck, den riesigen Erfolg seines ersten Albums „Divinely Uninspired To A Hellish Extent“ aus dem Jahr 2019 zu übertreffen. „Ich glaube, wir alle versuchen, vom Himmel gesandt zu sein. Im Grunde meine ich damit, dass wir gut in etwas sein wollen“, sagt er. „Doch das Streben nach Perfektion oder Zufriedenheit mit der eigenen Arbeit kann dazu führen, dass man sich ein bisschen niedergeschlagen und kaputt fühlt. Ich möchte tatsächlich gut in etwas sein. Aber manchmal habe ich das Gefühl, dass ich das nicht schaffe.“ Bei dem Album ging es Capaldi nie darum, „das Rad neu zu erfinden“ – er wollte einfach zu der Musik zurückkehren, die er gerne macht. Du kannst also einige der kolossalen Balladen erwarten, mit denen er sich einen Namen gemacht hat, mit Liedern über Herzschmerz („Wish You The Best“, „Burning“) und über unerschütterliche Liebe („Pointless“, „Love The Hell Out Of You“). All das beweist, dass Capaldi tatsächlich sehr gut in dem ist, was er tut. Aber es gibt auch Momente, die den schottischen Superstar von einer neuen Seite zeigen, etwa das schwungvolle, an die 80er-Jahre angelehnte und unwiderstehliche „Forget Me“ oder das raumgreifende, von Synthesizern und durch Max Martin beeinflusste „Leave Me Slowly“. Und in den stärksten Momenten des Albums wird der steinige Weg Capaldis deutlich, wenn er erschreckend freimütig über das Hochstaplersyndrom („The Pretender“, der wohl beste Song des Albums) und seine psychische Gesundheit (in dem verletzlichen „How I’m Feeling Now“) spricht. Hier erfährst du die Geschichten hinter jedem Song auf Capaldis zweitem Album und hörst exklusive Orchesterversionen von zwei Stücken. „Forget Me“ Wir haben diesen Song in Schottland in einem Airbnb im Wohnzimmer eines Typen geschrieben. Ich habe ihn mit Michael Pollack, Phil Plested und Froe von TMS (dem britischen Songwriting- und Produktionsteam) geschrieben. Eigentlich musste ich an diesem Nachmittag (im Juni 2021) zum EM-Spiel Schottland gegen Kroatien gehen, also wollte ich ihn schnell schreiben, damit ich noch in den Pub gehen konnte. Es ist ein Song, den ich über eine Beziehung geschrieben habe, in der ich die andere Person weiterziehen sah. „Wish You The Best“ Das war der letzte Song, den ich für dieses Album fertiggestellt habe. Er wurde von mir, JP Saxe und Malay geschrieben. Ursprünglich haben wir ihn in L.A. verfasst. Er entstand aus einer Idee, die ich für einen Song namens „Good News“ hatte. Die lautete: „Tell me the good news that you got what you want and you’re finally happy, I guess I’m sorry I was the problem.“ („Erzähl’ mir die gute Nachricht, dass du bekommen hast, was du willst und endlich glücklich bist. Sorry, aber ich glaube, ich war das Problem.“). Es war das erste Mal, dass ich mit JP geschrieben habe, und wir haben den Song sehr schnell fertiggestellt. Der Refrain, den du in dem Song hörst, ist der, den wir an dem Tag gemacht haben. „Pointless“ Ed Sheeran, Johnny McDaid, Steve Mac und ich haben diesen Song geschrieben. An dem Tag, an dem ich Johnny und Steve kennenlernte, schrieben wir am Morgen einen anderen Song. Wir hatten noch etwas Zeit, bevor wir abreisen mussten, also spielten sie mir eine Idee vor, die sie mit Ed besprochen hatten, für die sie aber keinen Refrain finden konnten. Dieser Call-and-Response-Teil in der Strophe war als Idee schon da. Dann bin ich dazugekommen und habe den Refrain gesungen. „Heavenly Kind Of State Of Mind“ Nick Atkinson und Edd Holloway (beides Songwriter und Produzenten) und ich waren in Schottland und arbeiteten an einigen anderen Songs. Wir begannen mit dieser Synthie-Ballade mit Falsettgesang im Stil von Bon Iver, was ich normalerweise nicht mache. Wir wussten nicht, was wir damit anfangen sollten. Ein paar Monate später waren wir in Hitchin und nahmen in einem Studio mit Jamie Hartman (ein britischer Songwriter und Produzent) auf, mit dem ich schon für die erste Platte zusammengearbeitet hatte. Wir zeigten ihm die Idee und er sang einfach: „Whether you were heaven“ („Ob du nun vom Himmel kommst“). Der erste Teil der Refrainmelodie sprudelte aus seinem Mund und von da an ging es so weiter. Ich hatte Angst, dass die Leute denken könnten, dass es in dem Song darum geht, wie sehr ich Jesus liebe und ein großer Fan von JC bin. Ich wollte, dass es so klingt, als wäre ich von einer Partnerin gerettet worden und nicht von Jesus, aber es funktioniert in beide Richtungen. Also, wenn du Jesus liebst, ist dieser Song für dich. „Haven’t You Ever Been In Love Before?“ Das war der erste Song, den wir für das Album geschrieben haben – auf dem Höhepunkt der Lockdown-Zeit. Ich habe ihn mit Nick Atkinson und Edd Holloway geschrieben. Ich hatte schon die Melodien; die eigentlichen Strophen entstanden, als ich The 1975 hörte und versuchte, eine Melodie zu finden, die ich mir von Matty Healy singen lassen konnte. In der Vergangenheit habe ich mich eher an der Frage orientiert, ob ich mir vorstellen kann, dass Adele diesen Text singt. Aber Matty ist eine große Inspiration für mich und ich bin ein großer Fan von The 1975. Das war der erste Song, bei dem ich dachte: „Ich glaube, wir haben hier etwas.“ „Love The Hell Out Of You“ Den Song haben wir am selben Tag geschrieben, an dem wir auch „Forget Me“ gemacht haben – ein sehr, sehr ergiebiger Tag, wie sich herausstellen sollte. Es ging wieder sehr schnell. Als ich dazukam, spielten Phil und Michael mit der Idee, jemanden höllisch zu lieben, aber auch mit der Idee, dass dich eine Person so sehr liebt, dass sie dein Leben versüßt, egal, was du gerade durchmachst. „Burning“ Ein weiterer Song, der auf dem Höhepunkt des Lockdowns entstand. Er wurde von mir, Nick Atkinson und Edd Holloway geschrieben. Ich hatte alle Melodien und einen Großteil des Textes, und Nick und Edd sind zwei Jungs, denen ich wirklich vertraue, wenn ich einen Song nicht auf die Reihe bekomme. Der Text „Can’t set fire to my soul just to keep you from burning alone“ („Ich kann meine Seele nicht in Brand setzen, nur damit du nicht alleine brennst“) stammt eigentlich aus einem Gespräch mit meiner Mutter. Ich war mit einem Mädchen zusammen und irgendwann fühlte ich mich von meinen eigenen und ihren Problemen überfordert. Ich hatte das Gefühl, dass ich nicht in der Lage war, jemand anderem zu helfen, und meine Mutter sagte zu mir: „Du kannst dich nicht selbst in Brand setzen, um jemand anderen warmzuhalten.“ Ich dachte, das sei ein interessanter Songtext, also danke ich meiner Mutter für diesen Kommentar. „Any Kind Of Life“ Diesen Song habe ich mit Froe und Merf von TMS und (dem britischen Songwriter und Produzenten) Jimmy Napes geschrieben. Es war das erste Mal, dass ich mit Jimmy und TMS zusammengearbeitet hatte, und der Song ist mir einfach so zugeflogen. Ich habe viel „folklore“ von Taylor Swift gehört und einige der Melodien haben mir so gut gefallen, dass ich etwas schreiben wollte, das ein ähnliches Gefühl hat. Es ist nicht so gut wie Taylor Swift, aber wir haben es auf jeden Fall versucht. „The Pretender“ Phil Plested ist einer meiner Lieblingsautoren auf der Welt. Er ist auch ein Künstler, also versteht er, worauf man hinaus will, und will helfen. Wir waren in Schottland; ich hatte ein Klavier von Yamaha geliehen bekommen – es war das erste Mal, dass ich ein Klavier in meinem Haus hatte, und ich habe viel darauf komponiert. „The Pretender“ ist sozusagen daraus entstanden. Das war der ehrlichste Song, den ich über meine psychische Gesundheit und das Gefühl des Hochstaplersyndroms geschrieben habe. Wenn ich mit Leuten wie Elton John und Ed Sheeran spreche, ist es interessant zu hören, dass Menschen auf allen Ebenen ihrer Karriere das Gefühl haben, nicht gut genug für etwas zu sein. Das Gleiche gilt für Leute aus meinem Freundeskreis, die kürzlich befördert wurden, sich dessen aber unwürdig fühlen. Daher fand ich es interessant, dieses Konzept zu erforschen. „Leave Me Slowly“ Das Lied habe ich in Schweden mit den Produzenten Oscar Holter, Savan Kotecha, Fat Max und Max Martin geschrieben. Die Art und Weise, wie sie arbeiten, hat mich wirklich umgehauen, und die Liebe zum Detail bei Melodien ist unübertroffen. Bei den Gesangsaufnahmen war es unglaublich, ihnen bei der Arbeit zuzuschauen und zu sehen, welche kleinen Änderungen sie vornehmen, um einen Song so viel besser zu machen. Außerdem hätte ich niemals damit gerechnet, dass ein Song so klingen kann, es war sehr bizarr. Sie kamen mit der Idee von „If you’re gonna leave me, don’t leave me slowly“ („Wenn du mich verlassen willst, dann nicht langsam“) und ich sagte, es sollte „If you’re gonna leave me, leave me slowly“ („Wenn du mich verlassen willst, dann langsam“) sein. Durch diese Änderung hat es sich besser angefühlt. Sie hatten eine Soundkulisse geschaffen, die eine Art 80er-Jahre-Power-Ballade war, auf die ich richtig abfuhr – etwas völlig anderes. „How This Ends“ „How This Ends“ war die erste Melodie, die ich für dieses Album geschrieben habe. Sie ist ziemlich hoch in meinem Stimmumfang, anstatt wie sonst tief anzufangen und hoch zu werden. Einige der Akkorde sind sehr ähnlich zu Radiohead. Von der Produktion her orientiert er sich an „Iris“ von The Goo Goo Dolls, von denen ich natürlich ein großer Fan bin. Ursprünglich sollte es der letzte Song auf dem Album sein, was zu dem Titel gepasst hätte, aber dann schrieben wir einen weiteren Song, der sich für mich wie ein besseres Ende anfühlt. Ich kann es kaum erwarten, ihn live zu spielen. Ich liebe ihn absolut. „How I’m Feeling Now“ Mein persönlicher Favorit auf dem Album. Er hat einfach diese rohen Emotionen, die ich in keinem anderen Song hatte. Die Version, die du auf dem Album hörst, ist das Demo – ich wollte ihn nicht noch einmal neu aufnehmen. Dieser Song hat die Offenheit, die ich bei „The Pretender“ hatte, auf eine ganz andere Ebene gehoben – ich hatte das Gefühl, dass ich viel ehrlicher und verletzlicher war als je zuvor. Ich glaube nicht, dass ich in der Lage gewesen wäre, diesen Song zu schreiben, wenn ich nicht „The Pretender“ geschrieben hätte. Er handelt von einem der Tiefpunkte in meinem Leben in den vergangenen Jahren und davon, dass ich mich nicht wirklich erfüllt fühle oder das Gefühl habe, dass ich mit dem Leben, das ich führe, immer glücklicher sein sollte. Alle, denen ich den Song vorgespielt habe, haben ihn gehasst, und genau deshalb musste ich ihn auf das Album nehmen. Ich hatte das Gefühl, dass vieles davon mit den Dingen zu tun hatte, die ich gesagt habe. Ein völlig offener und ehrlicher Song ist nicht sehr einfach zu hören, wenn man mich kennt. Aber ich liebe ihn und bin wirklich froh, dass er auf dem Album ist.

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